Vorstandssegeln 2025
Auch dieses Jahr lud unser Vize Präsi Rolf II den Vorstand zum bereits Tradition gewordenen Teambildungsanlass ein. Pünktlich, vollständig und in korrekter Bekleidung, quasi Vorbildhaft für den ganzen Verein, traf sich die Crew um 11:15 am Barkenhafen in Nidau zusammen.
Die Crew, mit den zwei sagen wir mal mobilitätsmässig weniger gesegneten Männern Gmür und Silä, wurde in Windeseile eingeteilt. Gmür übernahm als Schnelldenker den Posten des Kapitäns, Silä der 5kg Mann wurde in die Kombüse verfrachtet. Den Rest der nichtlädierten Frauen und Männern an Bord liess man noch im trüben fischen, was die wirkliche Aufgabe sein würde.
Unter Fachkundiger Anleitung vom echten Kapitän Rolf II wurde allen anwesenden in gut verständlicher Sprache und ohne Fachwörter das Segeln bis nahe an den Hochseeschein beigebracht. Ausser unserem Schnelldenker auf der Position des „Kapitän ohne Einfluss“ hatte hier niemand Mühe zu folgen und somit konnte die Crew gemeinsam das Manöver „ablegen mit Motor aber ohne Getriebe“ dem Laien besser bekannt unter dem Namen „irgendwas machen ohne Antrieb“ meistern. Das Ganze blieb ohne Aufmerksamkeit von den zahlreichen Badegästen im Bieler Strampi und somit auch ohne Applaus. Einzig Gmür wusste um die Wichtigkeit des Lobes und übernahm dies in gewohnt professioneller Manier.
Nachdem die Hektik vorüber war traf die Flaute ein. Völlig unterfordert dümpelten wir im Wasser umher und Yannick als neustes Crewmitglied fragte sich wohl, wie man so denn ein Team bilden wolle. Diese Frage wird für alle dann etwas später im Bericht geklärt, hier ist also etwas Geduld gefragt.
Geduldig warteten wir auch, und bekamen Durst. Von Yannick vergebens per Zaunpfahlwinken zum Smutje Silä kommuniziert, wendete Janine intuitiv die wohl wichtigste Regel auf einem Schiff an, nämlich das wiederholen von Befehlen und sicherstellen des Ankommens und Verstehen beim Empfänger. Janine machte dies dermassen gut, dass nun auch Gmür verstand was Rolf II bereits bei der Einschulung vergebens versuchte zu erklären.
Kaum angestossen, stiess uns dann auch eine unsichtbare Kraft, im Fachjargon „Wind“ genannt an. Höchst konzentriert liessen wir uns also von der leichten Brise hin und her über den See ziehen. Zwischen den 5 Minütigen Wendemanövern blieben dann jeweils 2 Minuten um die von Rolf II eigens für diesen Anlass gebackene Speckzüpfe zu geniessen.
Man kann sagen, dass wir gemeinsam als Team alle am selben Strick zogen. Vielleicht manchmal auch wirklich am selben, aber egal. Dirk verrichtete seine Arbeit in gewohnt unauffällig ruhiger Art und „Thömu, alias Schafi“ wusste wie immer wo wann was gemacht werden muss damit der Kahn am Laufen bleibt. Nachdem sich Daniela dann auch wieder vom Schiffs-Clown Gmür erholt hatte, fand auch sie noch einen freien Strick welcher durch die 2-Gang Winsch bedient werden musste und so segelten wir bei schönstem Wetter gemeinsam als Team durch diesen wunderbaren Sonntagnachmittag.
Yannick, als neustes Crewmitglied musste lernen, dass man sich hierfür erstmal beweisen muss und was Teamarbeit überhaupt wirklich bedeutet. Er bekam nämlich die höchst schwierige und anstrengende Aufgabe, das Segel bei den Wendemanövern auf die andere Seite umzuschlagen, was nur bei wenig Wind entweder mit Technik, oder in seinem Fall mit viel Kraft zu tun ist. Da der arme Kerl aber “vermutlich durch die geografische Nähe seiner Position zu Gmür“ gar nicht verstand um was es geht, viel ihm dies Anfangs nicht leicht.
Hier kommen wir nun zu Yannicks ursprünglicher Frage, der Teambildung zurück.
Er lernte, dass es völlig reicht, wenn 7 Nasen aus dem Team unterstützende Sprücheklopfer sind. Man kann, wenn alle tatkräftig mithelfen anzufeuern, nämlich auch ganz allein Höchstleistungen vollbringen.
In diesem Sinne, Yannick, willkommen an Bord, im Team und im Vorstand!
An dieser Stelle möchte ich es nicht unterlassen mich bei Rolf II im Namen des ganzen Vorstand ganz herzlich für die Organisation und die Gastfreundschaft auf dem Schiff zu bedanken, Merci Rolf, es hat einmal mehr gfägt und war ein wunderbarer Anlass!